Glaskunst in der Jakobus-Stadtkirche

Im Gottesdienst und anschließenden Festakt in unserer Jakobus-Stadtkirche konnte am 10. Sept. 2017 die neue Glaskunst feierlich enthüllt und eingeweiht werden: drei Kirchenfenster an der Westwand unserer Stadtkirche. Wir freuen uns über dieses meisterhafte Werk zeitgenössischer Kunst, welches dem Esslinger Glaskünstler Bernhard Huber und persönlicher Initiative zu verdanken ist. Der „Tag des offenen Denkmals“ war der passende Rahmen zur öffentlichen Präsentation, unter großer Beteiligung der Kirchengemeinde und ausgewiesener Kunstkenner aus Stadt und Land. Viele konnten sich davon überzeugen, welch wertvolle Ergänzung die neuen Glasfenster für unsere Jakobuskirche darstellen, farblich und gestalterisch. Bemerkenswert dabei auch die ausführlichen Presseberichte.

            Mit dem mittleren Kirchenfenster, zugleich als größtes das Hauptwerk des Künstlers, verändert sich der Zugang zur Stadtkirche, so dass wir jetzt im Haupteingang ein wirkliches Portal haben – Eingang und Ausgang gewinnen zusätzliche Bedeutung im Sinne des alten Segens aus Psalm 121: „Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit“. Der Charakter eines zentralen Eingangs als Portal korrespondiert im Innern mit dem geöffneten, weiten Raum, der als Foyer, als Bereich des Ankommens und der Begegnung neu eingerichtet wurde, bis hin zu den Möglichkeiten für das Kirchencafé. Die schwungvollen Elemente des Eingangsfensters nehmen in ihrer Linienführung den vorhandenen Torbogen auf – und diese Linien setzen sich dann fort in den beiden zusätzlichen neuen, kleinen Rundfenstern. So bilden die drei Glasfenster zusammen ein harmonisches Ensemble, das hereinfallendes Licht aufnimmt und beim Hinausgehen den Blick in eine bestimmte Richtung lenkt. In der Predigt zum Einweihungs-Gottesdienst wurden die schwungvollen Linien als Hinweis gedeutet auf Gottes Geist, der die im Innern der Kirche feiernde Gemeinde berührt und leitet. Und der sie dann wieder hinausgeleitet in das jeweilige Tagwerk.

            Die neuen Kirchenfenster nehmen wir dankbar in Empfang als überraschendes Geschenk im Rahmen der Innenerneuerung unserer Jakobus-Stadtkirche, die mit der Einweihung der Glaskunst nunmehr als abgeschlossen gelten kann. Und wir können sagen, dass wir für die Innenerneuerung als Ganze große Dankbarkeit empfinden. Dankbar sind wir für die stete Begleitung des Projektes durch ermutigende Signale aus der Kirchengemeinde bis hin zu finanzieller Unterstützung. Wir sind dankbar für die durchweg gute Zusammenarbeit mit allen Ausführenden und Planern, allen voran Architekt Weinreich. Dankbar sind wir für die vielen kleinen und großen Schritte auf dem Weg zum komplexen Ganzen, die wir als Verantwortliche gehen konnten bis zu den jetzt sichtbaren guten Ergebnissen. Und wir danken vielen fleißigen Mitarbeitenden, die an unterschiedlichen Stellen zu gegebener Zeit mit ihrem Einsatz einen wichtigen Teil dazu beigetragen haben, dass alles so wird, wie es sich jetzt präsentieren kann. So bleibt nach insgesamt sechs Jahren Bauzeit an der Außen-sanierung und Innenerneuerung unserer Jakobus-Stadtkirche ein mehrfacher Wunsch: (1) möge das jetzt vollendete Werk viele Jahre der Gemeinde dienen als „gute Stube“, (2) möge unsere Jakobus-Stadtkirche weiterhin vielen Menschen Heimat bieten als „Brunnenstube“ des Evangeliums = der guten Nachricht von Jesus Christus, (2) mögen sich weiterhin in ihr Menschen einbringen „als lebendige Steine, erbaut zum geistlichen Hause“ (1. Petrus 2,5).

Dekan Jürgen Höss

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